Ein Streifzug durch die Geschichte

12 STATIONEN

ODER DIE GESCHICHTE DER MENSCHHEIT IST ZUGLEICH DIE GESCHICHTE DER PARFUMS

·         Im Hinblick auf das Gedächtnis ist der Geruch der herrschende Sinn. In seiner „Datenbank“ werden Tausende von Düften gespeichert, die sich im Laufe des Lebens auf verschiedene Weisen ins Gedächtnis zurückrufen, schöne Gefühle hervorrufen und längst vergessene Erinnerungen wachrufen. Es kann das Aroma frisch gewaschener Wäsche, Pfirsich, frisch gemähtes Gras oder Kinderpuder oder Vanille sein.

·         Der Duft blühender Wiese, wohlriechender Kräuter, feuchten Waldes oder gebrannten Holzes haben die Menschheit seit jeher fasziniert. Auf den antiken Rauchritualen gründet sich das Wort „Parfum“, das aus dem lateinischen „Per Fumum“ abgeleitet wurde, was so viel heißt wie „durch den Rauch“. Auch in der biblischen Geschichte von Arche Noah soll Noah dem Gott für die Rettung vor der Sintflut gedankt haben, indem er Zedernholz und Myrrhe verbrannt hat.

 

·         Als erstes Parfum kann man den Weihrauch bezeichnen, der bei Ägyptern bereits vor mehr als 5000 Jahren bekannt war. Weihrauch wurde später von Arabern, Indern und Römern übernommen. Im Laufe der Zeit hat man begonnen auch diverse Duftsalben herzustellen und Düfte bzw. Parfums wurden ein Zeichen eines hohen Gesellschaftsstatus, ein Symbol für materiellen Wohlstand.

·         Araber hält man für die Erfinder der Parfums im heutigen flüssigen Zustand. Es ist ihnen gelungen die damals bereits bekannte Destillationstechnik zu vervollkommnen und reines ätherisches Öl herzustellen. Der berühmte arabische Arzt Ibn Sín (Avicenna) hat um 1000 nach unserer Zeitrechnung das immer heiß begehrtes Rosenwasser angefertigt.

·         In Europa verfällt die Parfümherstellung nach dem Untergang des Römischen Reiches (Imperium Romanum). Das duftende Wässerchen haben nach Europa erst im 11. Und 12. Jahrhundert die Kreuzfahrer wiedergebracht. Zu jener Zeit hat die erste Konzession zur Parfümherstellung die Gilde der Handschuhmacher und Parfümeure erhalten, die im Jahr 1190 vom König Philipp August gegründet wurde.

·         Das erste moderne Parfum wurde im Jahr 1370 in Ungarn auf Wunsch der Königin Elisabeth geschaffen. Das sog. Ungarische Wasser, das auf Rosmarin und Lavendel basiert, wurde in ganz Europa bekannt. Der Bahnbrecher der europäischen Parfums auf Basis von Alkohol machte lange Jahrhunderte gute Dienste, bevor auf dem Markt das Eau de Cologne erschienen ist.

·         In Frankreich war vom Jahr 1533 der erfolgreiche Italiener René le Florentin, der persönliche Parfümeur der Herrscherin Katharina von Medici tätig. An der Brücke Pont au Change hatte er eine Boutique und nach ihm noch andere Parfumschöpfer. Zu jener Zeit schlägt man das erste Kapitel des Parfümstädtchens Grasse in der Provence auf.

·         In England konnte man Ende des 16. Jahrhunderts die Verbreitung von Parfums merken. Die Königin Elisabeth I. hat sich an allen öffentlichen Orten das Zerstäuben von Parfums erzwungen, weil sie den Gestank nicht riechen konnte. In dieser Epoche haben sich englische Adelige ihre eigenen Parfums gemischt.

·         Im 17. und 18. Jahrhundert wurde am französischen Hof fast alles parfümiert, um unerwünschte Gerüche zu überdecken. Der König Ludwig XV. hat in seinen Gemächern täglich einen neuen opulenten Duft verlangt. Die berühmte Madam de Pompadour hat jährlich eine halbe Million Franken für Parfums verschwendet.  

·         Die Erfindung des Eau de Cologne im Jahr 1709, das nach Köln am Rhein, wo es entstanden ist, benannt wurde, hat einen Durchbruch in der Entwicklung von Parfums bedeutet. Das Eau de Cologne mit Zitrusfrüchten, Lavendel und Rosmarin hat den neuen Wunsch der Gesellschaft nach leichteren und frischeren Parfums getroffen. Es macht bis heute der deutschen Parfümerie alle Ehre.

·         Das 19. Jahrhundert war die goldene Ära der Parfümerie. In Paris hat Pierre François Pascal Guerlain sein Geschäft neueröffnet, wo die damalige Cremegesellschaft eingekauft hat. Erst die Erfindung synthetischer Duftstoffe hat Preissenkung und Verbreitung von Parfums ermöglicht. Da begann sich auch die Mittelschicht mit Begeisterung zu parfümieren.

MEILENSTEINE DER PARFUMGESCHICHTE IM 20. JAHRHUNDERT

1917: Entstehung von Chypre-Parfums

Anfang des 20. Jahrhunderts ist das legendäre Chypre-Parfum erschienen, das Eichenmoos, Patschuli und Zitrusfrüchte mit Bergamotte an der Spitze kombiniert hat. Der Pionier der modernen Parfümerie, François Coty, hat mit diesem Parfum vor allem in den 40er-Jahren gepunktet. Seine Gesellschaft, die seit 1922 in New York ihren Sitz hat, ist fortwährend ein weltweiter Leader in diesem Fach. 

20er-Jahre: Chanel No. 5 – der Bestandteil des Bekleidungsstils

Im Jahr 1921 hat Chanel No. 5, das berühmteste Parfum der Welt, das Licht der Welt erblickt. Der kultige blumig-holzige Duft mit Aldehyden, Ylang-Ylang, Iris, Jasmin, Rose, Ambra, Sandelholz und Vanille hat vor allem in den 50er-Jahren Millionen von Frauen, unter anderem auch die sexy Schauspielerin Marilyn Monroe bezaubert.

70er-Jahre: die amerikanische Parfum-Revolution

Das Parfum Revlon Charlie hat im Jahr 1973 die amerikanische Parfum-Revolution entfesselt, die die ganze Welt getroffen hat. Das Parfum, das die freie ungebundene Frau wiedergibt, ist heutzutage auf dem Markt in vielen Varianten erhältlich. Die gewagten Werbungen der 70er-Jahre haben jedoch auch die Revolution im Bereich der Herrenparfums ausgelöst und haben Parfums allen Interessenten zugänglich gemacht.

80er-Jahre: Vorliebe für opulente Parfums

Der berauschende Duft für mutige Damen Christian Dior Poison (1985) hat passend voluminöse Frisuren und Schulterpolster ergänzt. Kurz und gut – in den 80er-Jahren mussten die Düfte auffallend wirken. Diese Explosion der Sinnlichkeit wurde das beste Damenparfum des Jahres 1987 und im Jahr 2000 hat es die Ruhmeshalle der Organisation FiFi betreten.

1990 – 1994: Bezauberung durch Wasser und Unisex-Stil

Im Jahr 1992 hat das Eau de Toilette L´Eau D´Issey, das die Kraft des Wasserfalls und kalten Wassers, den Duft von Blumen und des Frühlingswaldes verbindet, einen riesigen Erfolg geerntet. Die Bezauberung durch Frische hat fortgesetzt. Zwei Jahre später wurde das Parfum CK One auf den Markt gebracht, das überdies das erste Unisex-Parfum ist, das sowohl für Herren als auch für Damen gedacht ist.

1995: Der Beginn der gourmandigen Parfums

Die Marke Thierry Mugler hat der Welt die Vorliebe für kräftige Düfte des gourmandigen Stils angeboten. Gleich ihr erstes Parfum Angel (1992), das die Akkorde von Pralinen, Schokolade und Patschuli kombiniert, wurde legendär. Dieses Parfum strahlt am Modehimmel wie der hellste Stern und lockt immer neue Bewunderinnen.

Eau de Parfum 100 ml
29,35
(293,50  € / 1 l)
Eau de Parfum 85 ml
21,80
(256,47  € / 1 l)
Eau de Toilette 100 ml
20,65
(206,50  € / 1 l)
Eau de Toilette 100 ml
4,40
(44,00  € / 1 l)
Eau Fraîche 100 ml
5,55
(55,50  € / 1 l)
Mascara für Volumen und Verlängerung 8 ml Farbton 003 Extreme Black
2,65
(331,25  € / 1 l)
Eau de Toilette 100 ml
4,85
(48,50  € / 1 l)
Eau de Toilette 100 ml
4,90
(49,00  € / 1 l)
Eau de Toilette 100 ml
4,60
(46,00  € / 1 l)

ENTWICKLUNG DER PARFUMS IM 21. JAHRHUNDERT

Seit den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts ist der Parfummarkt sehr breit. Die Parfums werden oft von Promis lanciert und ihre Popularität oder Unpopularität bedingen Marketing und Werbung. Die Hersteller reagieren sofort auf die Änderungen des Lebensstils und bringen Wellness-Erlebnisse, Unisex-Parfums oder sportliche Düfte. Sie mischen in die Parfums immer mehr natürliche Inhaltsstoffe ein und kreieren ganze Serien von Nischenparfums, die für anspruchsvolle Individualisten gedacht sind.

Auch die Verbraucher haben das Wort. Sie haben statt teuren und meistens auch schweren Parfums leichte Marken Eaux de Toilette liebgewonnen. Sie können sich dank erschwinglichen Preisen von Parfums eine ganze Sammlung zulegen und nach Lust und Laune jedes Mal ein anderes Parfum auftragen. An der Schwelle des zweiten Viertels des 21. Jahrhunderts sind nach Wald duftende holzige Parfums, satte und volle Rosenparfums oder modernisierte Fougere Parfums populär.

Es ist toll, dass heutzutage jeder sein eigenes Parfum beinahe nach Maß auswählen kann, ohne dabei dem Modediktat erliegen zu müssen.

INTERESSANTES AUS DER PARFUMGESCHICHTE

Haben Sie gewusst, dass Frauen besser riechen können als Männer? Ihren Geruch trainieren sie nämlich seit der Urzeit. Für das Sammeln von Früchten und die Zubereitung von Speisen mussten sie nämlich eine weit empfindlichere Nase haben als Männer beim Jagen.  Giftige oder verdorbene Lebensmittel könnten die ganze Gemeinschaft vergiften…

Auch die Ehefrau des Feldherrn und Staatsmannes Napoleon, die größte Liebe seines Lebens, Kaiserin Joséphine hat Parfums intensiv verwendet.  Das Boudoir, das sie bewohnte, roch nach Parfums noch 60 Jahre nach ihrem Tod im Jahr 1814.

Möchten Sie wie die berühmte Königin Ägyptens – Kleopatra – riechen, die sogar den mächtigen Caesar bezaubert hat? Ihr Geheimnis waren Duftöle aus Myrrhe, Zimt, Kardamom, Lotosblüte, Iris, Majoran und Safran.

Das erste Eau de Cologne schuf im Jahr 1709 Johann Maria Farina (eigentlicher Name Giovanni Maria Farina) im deutschen Köln am Rhein. 100 Jahre später hat die Marke Ferdinand Mühlens gekauft, aber er musste den Duft nach Rechtsstreiten umbenennen und das war die Geburtsstunde der Marke 4711, die nach Mühlensens Hausnummer benannt wurde. 

Bis in die 70er-Jahre hinein pflegten die Männer nur noch das Eau de Cologne oder das Rasierwasser zu verwenden. Erst die schockierende Werbung aus dem Jahr 1971, in der Yves Saint Laurent nackt mit dem Flakon des ersten Herrenparfums der Marke YSL auf den Genitalien posiert hat, hat eine Wende hervorgerufen.

In den letzten Jahrhunderten haben die Parfümeure zirka 150 natürliche Duftstoffe zur Verfügung gehabt. Heutzutage sind es zirka 400 Duftstoffe. Seit dem 19. Jahrhundert kommen synthetische Ingredienzien dazu, sodass neuzeitliche Spezialisten etwa mit 3000 Zutaten arbeiten.

Mit der Kunst Parfums zu kreieren beschäftigen sich heute verhältnismäßig wenige Leute. Es gibt zirka 200 bis 300 wahre Experten in der ganzen Welt. Die Parfümeure müssen außer dem unbestrittenen Talent zum Schaffen von Parfums auch viele Jahre z. B. am speziellen Institut in Paris studieren, um ins Parfümhandwerk einsteigen zu können.

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